Alles zum Bedini Motor
Die Grundidee hinter dem Bedini-Motor basiert auf der Nutzbarmachung eines hypothetischen, überall verfügbaren Energiefeldes. Der Bedini-Motor ist kein Forschungsobjekt der klassischen Naturwissenschaften. Grundlegende Thesen zu seiner Funktion rücken ihn in den Bereich der Paraphysik und Esoterik. Seit seiner Erfindung in den 1980er Jahren, scheiden sich am Bedini-Motor die Geister. Befürworter sprechen von der größten Errungenschaft seit der Erfindung der Elektrizität, Gegner bezeichnen den Bedini-Motor als pseudowissenschaftlichen Betrug. Er ist auf jeden Fall Gegenstand hitziger Debatten im Internet.
John Bedini erfand den Bedini-Motor
Erfinder von dem Bedini-Motor ist der im Bundesstaat Idaho ansässige, us-amerikanische Elektroingenieur John Bedini.
Zwischen 2002 und 2009 meldete er einige Patente zum Thema Bedini-Motor, elektromagnetische Stromerzeugung und Akkumulatoren-Aufladung an:
- US7,109,671 (2006-09-19) Bedini, John C., Device and method of a back EMF permanent electromagnetic motor generator
- US6,545,444 (2003-04-08) Bedini, John C., Device and method for utilizing a monopole motor to create back EMF to charge batteries
- US6,392,370 (PDF version) (2002-05-21) Bedini, John C., Device and method of a back EMF permanent electromagnetic motor generator
- U.S. Patent 6,545,444 (April 2003) ?Device and Method for Utilizing a Monopole Motor to Create Back EMF to Charge Batteries?. Expires March 13, 2021
- U.S. Patent 6,677,730 (Januar 2004) ?Device and Method for Pulse Charging a Battery and for Driving Other Devices with a Pulse?. Expires December 21, 2021
Die bloße Erteilung eines Patents sagt nichts über die Qualität oder Funktionsfähigkeit einer Erfindung aus. Sie ist lediglich die offizielle Bestätigung einer technischen Entwicklung, kein Prüf- oder Gütesigel.
Funktionsweise des Bedini-Motors
Der Bedini-Motor besteht aus einem Rad, dessen Rand mehrere Permanentmagnete trägt. Um das Rad sind Kupferdratspulen angebracht, die bifilar, trifilar oder einzeln gewickelt sind. Passiert ein Permanentmagnet eine Spule, induziert er einen Impuls, der ein Gegenmagnetfeld aufbaut. Der Magnet wir abstoßen und hält auf diese Weise das Rad in Schwung. Der Bedini-Motor wird von einer Gleichstromquelle in Form einer Batterie, eines Akkus oder eines Netzgerätes gespeist. Er ist kein reiner Permanentmagnetmotor, sondern ein gepulster magnetischer Reluktanzmotor. Die am Ausgang anliegende, gepulste Gleichspannung liefert Stromspitzen, die für den ladenden und regenerierenden Effekt verantwortlich gemacht werden. Die generierte Ladung beträgt bis zu einem Vielfachen der eingespeisten Ladung.
Kann man den Bedini-Motor kaufen?
Der Bedini-Motor ist in erster Linie ein interessantes Objekt für Tüftler und Erfinder. Kommerziell Verfügbar sind kleinere, gut handtellergroße Modelle, die als Ladegeräte für die unterschiedlichsten Batterien und Akkumulatoren angepriesen werden. Ebenfalls auf dem Markt befinden sich Patente und Bauanleitungen rund um das Thema Bedini-Motor.
Die Theorie zum Bedini-Motor
Von den Anhängern der Freie-Energie-These, denen auch John Bedini angehört, wird ein negativer Widerstand postuliert, um die uneingeschränkte Gewinnung von Energie, quasi aus dem Nichts, auf eine theoretische Basis zu stellen. Die Einordnung von dem Bedini-Motor als Perpetuum mobile wird kurzerhand durch die Annahme eines offenen Systems vermieden. Für den Energielieferanten eines solchen Systems fehlt bis heute jeder Beweis. Der eigentliche Bedini-Effekt, der zur Ladungsakkumulation und zur Regeneration elektrischer Speichermedien führt, wird im Inneren der Batterien und Akkumulatoren angenommen und entzieht sich jeder Beobachtung oder Messung.
Der Bedini-Motor aus Sicht der Naturwissenschaft
Einer naturwissenschaftlichen Überprüfung hält die dem Bedini-Motor zugrunde liegende Theorie nicht stand. Die Postulierung eines negativen Widerstandes verstößt gegen die grundlegenden Gesetze der Thermodynamik. In der Elektrotechnik sind Bauteile mit negativem Widerstand nicht bekannt. Als Rechengröße treten negative Widerstände zwar durchaus auf, sie gehen aber ausnahmslos auf energieverbrauchende, elektronische Schaltungen zurück. Mit Energiegewinnung stehen sie in keinem Zusammenhang. Beispiele sind negative Impedanzkonverter, Gunn-Dioden, Tunneldioden und Uni-Junction-Transistoren; allesamt Bauteile, die mit Energieverlust behaftet sind.
Viele Argumente, aber keine Beweise
Quellen zum Thema Bedini-Motor finden sich im Internet zahlreich. Ihnen gemein ist die wortreiche Erläuterung der Thematik, untermalt mit komplexen, unerklärten Zeichnungen und Fotos der Versuchseinrichtungen. Mathematisch/naturwissenschaftliche Beweise und Herleitungen sucht man, ebenso wie nachvollziehbare Messreihen, vergebens. Die gesamte Szene, rund um die Freie-Energie-These, hat auffallend oft mit versehentlich gelöschten Daten, sabotierten Experimenten, mutwillig zerstörten Versuchseinrichtungen und dem Diebstahl geistigen Eigentums zu kämpfen. Das Fehlen nachweisbarer Erfolge wird mit Finanzierungsengpässen und diversen Verschwörungstheorien begründet.
Die Beschäftigung mit alternativen Energiequellen ist, mit Blick auf die aktuelle globale Situation, grundsätzlich lobenswert. Werden dabei aber fundamentale Naturgesetze ignoriert und die Regeln naturwissenschaftlichen Arbeitens gebrochen, gleitet man schnell in den Bereich der Scharlatanerie ab. Bislang sind die Anhänger von dem Bedini-Motor jeden belastbaren Beweis für ihre Thesen schuldig geblieben.